Prof. Dr. habil. Peter Kosta

Professur Slavische Sprachwissenschaft
Universität Potsdam
Institut für Slavistik
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam

peter.kosta@uni-potsdam.de
Tel. +49 331 977 4152

Peter Kosta (* 20. September 1955 in Prag) ist ein deutscher Slavist, Indogermanist und Professor für Slavische Sprachwissenschaft am Institut für Slavistik an der Universität Potsdam.

Peter Kosta wurde als Sohn des Ökonomen und Publizisten Jiří Kosta und der Künstlerin Helena Kosta (geborene Kohoutová) in eine deutsch-jüdisch-tschechische Familie geboren. Ab 1962 besuchte Kosta eine tschechische Grundschule in Prag, bis er 1968, zusammen mit seinen Eltern, über Wien und München nach Frankfurt am Main emigrierte. Von 1968 bis 1969 besuchte er in Wien das J. A. Comenius-Gymnasium, von 1970 bis 1971 das Pestalozzi-Gymnasium in München. In Frankfurt am Main 1971 angekommen, vollendete Kosta 1976 das Abitur einschlich Großes Latinum am Goethe-Gymnasium.
Nach dem Abitur begann Peter Kosta ein Studium der Slavischen Philologie, Indogermanischen Sprachwissenschaft, Allgemeinen Sprachwissenschaft und Musikwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main am Fachbereich Ost- und außereuropäische Sprach- und Kulturwissenschaften. Im Jahr 1981 schloss Kosta mit seiner Monographie „Eine russische Kosmographie aus dem 17. Jahrhundert: Eine sprachwissenschaftliche Analyse mit Textedition und Faksimile“ das Magister artium mit „sehr gut“ ab.

Seit 1982 war Peter Kosta als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Phonetik, Indogermanische Sprachwissenschaft und Slavische Philologie der J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main tätig bei Werner Thomas. Peter Kosta promovierte 1986 zum Dr. phil. „summa cum laude“ mit der Dissertation: Probleme der Švejk-Übersetzungen in den west- und südslavischen Sprachen. Linguistische Studien zur Translation literarischer Texte. Doktorvater war Gerd Freidhof. Zwischen 1987 und 1992 arbeitete Kosta als Hochschulassistent am Slavischen Seminaren im Instituten für Phonetik, Indogermanische Sprachwissenschaft, und Slavische Philologie. Im Jahr 1992 habilitierte er mit der Habilitationsschrift: Leere Kategorien in den nordslavischen Sprachen: Zur Analyse von Null-Subjekten und Null-Objekten in der Rektions-Bindungs-Theorie. Seine aktiven Sprachkenntnisse umfassen Tschechisch, Deutsch, Russisch, Englisch, Französisch, Polnisch, Slowakisch, Bulgarisch. Bosnisch/Kroatisch/Serbisch,  Nieder-/Obersorbisch, Slowenisch, Schwedisch, Italienisch, Zusätzlich dazu kommen die  Sprachkenntnisse von Alt-Griechisch (Graecum/Gagern Gymnasium 1980), Latein (Großes Latinum am J.W.Goethe-Gymnasium in Frankfurt am Main), Sanskrit, Vedisch, Galic (Neuirisch), Alt-Irisch, Tocharisch,  Litauisch; außerdem Grundkenntnisse in Mandarin, Japanisch,  Barngarla (eine indigene australische Aboriginalsprache in Süd-Australien in Port Lincoln Peninsula Eyre von der  "Northern and Western Thura-Yura Languages") sowie Kaurna (in Adelaide/SA)und Maori (Cook Islands, Rarotonga). Im September 1992 erhielt er am Lehrstuhl für Slavische Sprachwissenschaft und Sprachgeschichte der TU Dresden eine C4-Vertretungsprofessur. Von März 1993 bis Mai 2005 hatte er die Professur für Westslavische Sprachwissenschaft am Institut für Slavistik der Universität Potsdam inne, die im Mai 2005 in die Professur für Slavische Sprachwissenschaft umbenannt wurde.

Seine Forschungsschwerpunkte sind Universalienforschung, Sprachtypologie und formale Syntax bzw. Semantik, Sprachvergleich, Sprachkontakt und Minderheitensprachenforschung, Sprachpolitik und Politolinguistik, Konversationsanalyse, Sprechakttheorie, Übersetzungstheorie. Peter Kosta wurde zweimal als Gastprofessor und visiting fellow an das Department of Slavic Languages and Literatures sowie an das Linguistics Department der Princeton University, New Jersey, eingeladen. Im Jahre 1999 hielt er Gastvorträge an der Harvard University und im Jahre 2012 erhielt er eine Einladung als Gastprofessor am Department of Linguistics der University of Chicago. Peter Kosta wurde an zahlreiche Universitäten im Ausland als Gastredner eingeladen, unter anderem an das Massachusetts Institute of Technology, die Bar-Ilan-University in Israel, die Uppsala-University, University of East London, Cambridge University, Oxford University. Er ist seit 2011 Mitglied des Promotionsfachrats der Philosophischen Fakultät an der Palacký-Universität Olmütz, Tschechien. 2013 war Kosta Mitglied der FP7 (Seventh Framework Programme der EU) Large-Scale-Projekt-Expertengruppe der Europäischen Kommission zum Thema The multilingual challenge for the European Citizen. Von 2014 bis 2015 Lehr - und Forschungstätigkeit am Lehrstuhl für allgemeine Linguistik der Philosophischen Fakultät der Universität Olmütz im Rahmen des EU geförderten Projekts Lingvistická a lexikostatistická analýza ve spolupráci lingvistiky, matematiky, biologie a psychologie. Kosta war Gutachter für nationale und internationale Institutionen wie Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Alexander von Humboldt-Stiftung, Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), National Science Foundation (USA), Schweizerischer Nationalfonds, Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur(ZEvA).

 

Mitgliedschaften

  • International Network in Biolinguistics
  • Indogermanische Gesellschaft
  • International Pragmatic Association (IPrA)
  • Slavic Linguistic Society (SLS)
  • Societas Linguae Europeae (SLE)
  • Linguistic Society of America (LSA)
  • Slavic Cognitive Linguistics Association (SCLA)
  • Australasian Association for Lexicography